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    25.07.2023

    Fachgruppensitzung Oberflächen: Laserstrukturierung bis Antihaftbeschichtung

    Rundgang am Modularen Brennstoffzellen-Systemprüfstand
    Rundgang am Modularen Brennstoffzellen-Systemprüfstand microTEC Südwest e.V.
    • Am 6. Juli traf sich die Fachgruppe Oberflächen am Innovations- und Forschungs-Centrum (IFC) Tuttlingen der Hochschule Furtwangen (HFU). Fast 30 Teilnehmende nahmen an der Expertenrunde teil und tauschten sich aus.

      Regina Storz-Irion, Innovationsmanagerin an der Hochschule Furtwangen, stellte das Innovations- und Forschungs-Centrum (IFC) Tuttlingen der Hochschule Furtwangen (HFU), vor, das als zentraler Anlaufpunkt für Gründung, Innovation und Transfer an der HFU fungiert. Sie ging auf die Entstehung des IFC als RegioWIN-Projekt ein und gab einen Überblick über die Hochschule. Unter dem Begriff „Tuttlinger Modell“ wird die Zusammenarbeit von Lehre sowie Forschung/Transfer als Public Private Partnership zusammengefasst. Das IFC unterstützt als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie mit Forschungskooperationen, Wissenstransfer, Vernetzung sowie Unterstützung von Start-ups. Frau Storz-Irion erläuterte anschließend die konkreten Maßnahmen im Bereich Gründung, – dem Thema der Sitzung folgend – im Bereich Medizintechnik sowie im Bereich Wasserstoff als Ausblick auf den Rundgang an den Brennstoffzellen-Systemprüfstand.

      PFAS in der Medizintechnik – Status und Ausblick

      Ein heißes Thema in der Medizintechnik adressierte Michael Banghard von Karl Storz SE & Co. KG mit seinem Vortrag PFAS in der Medizintechnik – Lebensrettende Eigenschaften der Fluorpolymere. Das Thema betrifft nicht nur die Medizintechnik, sehr viele Branchen sind betroffen sowohl in Produkten z. B. als chemische Barrierebeschichtungen in Waferfabriken, in Hochvakuumprozessen, aber auch in Outdoorbekleidung und Löschschäumen. Die Verbindungen finden sich überall, bauen sich in der Umwelt nicht ab und werden daher als „forever chemicals“ bezeichnet. Effekte auf die Gesundheit wurden nachgewiesen und sind in EU POP VO 2019/1021 reguliert. Nach der Ausführung der geplanten Beschränkungsvorschläge, die je nach Variante ein Zeitfenster von 6,5 bis 13,5 Jahren für die Entwicklung von Alternativen lassen würden (bei typischen Entwicklungs- und Zulassungsdauern von ca. 15 Jahren in der Medizintechnik) zeigte Herr Banghard anhand konkreter Produkte auf, welche Einschränkungen auf die Medizintechnik zukommen, wenn die geplante Regulation wie derzeit diskutiert umgesetzt wird. Viele minimal-invasive Operationen könnten zukünftig nicht mehr durchgeführt werden. Geeignete Ersatzprodukte sind derzeit noch nicht verfügbar. Bei Karl Storz wären mindestens 3000 Produkte sowie extern gefertigte Handelsware von dieser Regelung betroffen.

      Frau Martin vom NMI und er appellierten eindringlich an die Teilnehmenden, sich in die aktuell laufenden Konsultationen der EU einzubringen (https://echa.europa.eu/de/restrictions-under-consideration/-/substance-rev/72301/term), für Sichtbarkeit des Themas in den Unternehmen zu sorgen, die Aufmerksamkeit in der Gesellschaft zu erhöhen, Zirkularitätskonzepte zu etablieren sowie Recyclingstrategie für PFAS-Materialien mit den Materialherstellern zu entwickeln.

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      Nach einer kurzen Vorstellung von GF und GF Machining Solutions GmbH zeigte Timo Wäschle in seinem Vortrag Lasertexturierung - Aufbruch in eine neue Fertigungsära auf, welche Anwendungen in der Medizintechnik durch Laserstrukturierung von Oberflächen möglich sind, um beispielsweise das Einwachsen von Implantaten durch einen sauberen Prozess zu verbessern. So können hydrophobe oder antibakterielle Oberflächen generiert werden. Darüber hinaus ist es möglich tiefschwarz zu markieren und zu beschriften.

      Jan Mokros von Plasma Electronic GmbH erläuterte das PECVD-Verfahren, das auch für Fluorfreie Antihaftbeschichtungen mittels PECVD genutzt wird. Auch wenn der Prozess bereits etabliert ist, gewinnen die fluorfreien Schichten möglicherweise neue Bedeutung im Kontext der PFAS-Regulierung. In seinen Ausführungen schilderte er, wie die Eigenschaften an der Oberfläche geändert werden, ohne den Festkörper zu beeinflussen. Herr Mokros ging auf die hohe Reproduzierbarkeit des Verfahrens, die Umweltfreundlichkeit und die einfache Handhabung ein. Darüber hinaus erklärte er den Aufbau sowie die einzelnen Prozessschritte von der Aktivierung zur Beschichtung. Anhand von Beispielen wurden die Vorteile deutlich, wie z. B. dass aus einem Hysterese-Verlauf eines Proportionalventils für die Flussregelung mittels Beschichtung ein lineares Verhalten erreicht werden konnte.

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      Einblicke in das Kompetenzzentrum für Spanende Fertigung sowie den Modularen Brennstoffzellen-Systemprüfstand

      Nach der Mittagspause konnten die Teilnehmenden zwei ganz unterschiedliche Bereiche des IFC kennenlernen: das Kompetenzzentrum für Spanende Fertigung (KSF) mit Vorführung, präsentiert von Frau Dr. Heike Kitzig-Frank und Herrn Dirk Obergfell sowie den Modularen Brennstoffzellen-Systemprüfstand, präsentiert von Herrn Prof. Frank Allmendinger. In zwei Gruppen besichtigten die Teilnehmenden die Bereiche und konnten auch in die Maker-Spaces für Gründer:innen gucken, zu denen Frau Storz-Irion ein paar Details erzählte.

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      Rundgang im Kompetenzzentrum für Spanende Fertigung (KSF). Quelle: microTEC Südwest

      Fazit des Treffens

      Ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm sowie viel Zeit zum Netzwerken und bilateralen Austausch zwischen den festen Fachgruppenmitgliedern und den Gastteilnehmenden machten dieses Treffen aus. Auch zukünftig sind Gäste an der Fachgruppe willkommen. Das nächste Treffen ist in Planung. Interessierte können sich schon jetzt bei microTEC Südwest über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden.

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      Dominik Schuler
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