Die Bildgebung der Magnetresonanztomographie (MRT) soll revolutioniert werden: Mit Diamanten auf der Nanometerskala soll Tumorgewebe in Zukunft schneller erkannt und besser von gesundem Nachbargewebe abgegrenzt werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich das Fraunhofer IAF, die Universität Ulm, die Firma NVision Imaging Technologies GmbH, die Hebrew University of Jerusalem und das Israeli Center for Advanced Diamond Technologies (ICDAT) in dem Verbundprojekt »DiaPol« zusammengeschlossen. Die neuartige Technologie birgt große Chancen: Extrem genaue und schnell verfügbare Resultate machen es möglich, die Behandlung von Tumorgewebe wesentlich effizienter auf den Patienten abzustimmen als bei bisherigen Verfahren.
Es ist die Unsicherheit, die Angst macht: Krebs. Nach einem Bericht des Robert Koch-Instituts aus dem Jahr 2016 hat sich die absolute Zahl der Neuerkrankungen seit Anfang der 1970er Jahre in Deutschland fast verdoppelt. Zeit ist ein entscheidender Faktor – denn eine frühzeitige und exakte Diagnose kann Leben retten. In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Verfahren, mit denen verdächtige Gewebestellen im Körper erkannt werden können, immer genauer. Für Patienten besonders schonend und dabei effizient ist die Magnetresonanztomographie, da sie ohne schädliche Chemikalien oder radioaktive Substanzen auskommt und dreidimensionale, detailreiche Schnittbilder von menschlichem Gewebe liefert.
Die klassische MRT nutzt unter anderem Magnetfelder, um hochauflösende Bilder zu erstellen. Der Körper eines Menschen besteht zu etwa 70 Prozent aus Wasser. Jedes Wassermolekül enthält zwei Wasserstoffatome, deren Kerne magnetisch sind. Die Magnetfelder im Kern dieser Wasserstoffatome werden durch Kernspins erzeugt. Mit einem so genannten Polarisator werden die Magnetfelder der Kernspins in den Wassermolekülen verstärkt und ausgerichtet. Das ist wichtig, denn: Je besser die Kernspins ausgerichtet sind, desto stärker ist auch das Signal der MRT und desto genauer werden die Ergebnisse. Unter dem Zusatz von Hochfrequenzimpulsen werden bestimmte Atomkerne im Körper zusätzlich resonant angeregt, was als elektrisches Signal gemessen werden kann. Ein spezielles Programm wandelt alle Messergebnisse anschließend in hochauflösende, dreidimensionale Bilder um.
Dominik Schuler
Marketing
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