Am 21. März 2023 kamen ca. 15 microTEC Südwest-Mitglieder und Interessierte in Stuttgart zusammen, um die 24. Fachgruppensitzung Mikromedizintechnik mit dem spannenden Thema „Flexible dünne Elektronik für die Mikromedizintechnik – Teil 2: Chip in Foil“ abzuhalten. Die Vorfreude auf die Sitzung war groß, da die Thematik bereits in der letzten Sitzung im Dezember 2022 eingeführt wurde und schon damals auf großes Interesse gestoßen ist.  Als Gastgeber konnten wir unser langjähriges Mitglied „Institut für Mikroelektronik (IMS CHIPS)“ gewinnen, das gleichzeitig auch eine herausragende Expertise im Themengebiet „Flexible Elektronik“ besitzt.

Die Agenda war breit gefächert und wies viele Highlights mit ausgezeichneten Referenten auf. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde stellte Ulrike Passlack (unsere neu gewählte Fachgruppensprecherin) das IMS CHIPS vor. Das Institut wurde 1983 mit der Rechtsform einer Stiftung des bürgerlichen Rechts gegründet und hat über 100 Beschäftigte mit einem Betriebshaushalt von
16 Mio. €.  Verschiedenste Themenfelder werden am IMS CHIPS abgedeckt, darunter Bildgebende Sensorik, Halbleiterintegration sowie Integrierte Schaltungen & Systeme.

Nach dieser Einführung folgten nun die Fachvorträge. Dr. Alexander Kaiser von der Reinhardt Microtech GmbH stellte seinen Vortrag mit dem Titel „Einbetten von gedünnten Chips – Ansätze für industrietaugliche Prozesse“ vor. In seinem Vortrag beschäftigte er sich insbesondere mit den Schwierigkeiten, die bei der Integration von gedünnten Chips entstehen. U.a. treten bei z.B. den Prozessschritten Laserbohren und Platzierung des Chips mittels einem geeigneten Klebers Probleme auf. Weitere vielseitige Vorträge von Ulrike Passlack und Dr. Christine Harendt vertieften die Thematik zur flexiblen Elektronik in der Mikromedizintechnik und rundeten sie ab.

Ein weiteres Highlight bestand im Vortrag von Dr. Sören Schäfer vom Fraunhofer IMM. In unserer Rubrik Lessons Learned hielt er einen Vortrag über einen implantierbaren Herzaktivitätssensor, der am Fraunhofer IMM entwickelt wurde. Bei Herztransplantationen wird typischerweise eine totale Trennung der Nervenverbindung (insbesondere des Vagusnervs) durchgeführt. Dadurch erhöht sich z.B. dauerhaft der Ruhepuls. Im Projekt NeuHeart wird nach der Operation der Vagusnerv nun über ein autonomes Interface stimuliert. Mittels dem entwickelten biomechanischen Sensor bzw. Sensoren wird hierbei die Herzaktivität (Herzrate, Kontraktion, Amplitude und Richtung) gemessen. Dr. Sören Schäfer stellte als „Lessons Learned“ insbesondere die Wichtigkeit der Dichtigkeit der Einkapselung und die Positionierung des Sensors heraus.

Die Sitzung wurde mit einem Rundgang durch das IMS CHIPS abgerundet. Insbesondere die Window-Tour entlang des mit High-End-Geräten ausgestatteten Reinraums fand großen Anklang bei den Teilnehmenden.

Wir danken dem IMS CHIPS für die tolle Gastgeberschaft und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen!