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    01.08.2024

    Die Zukunft des maritimen Treibhausgas-Reportings

    Ein Konsortium aus starken Projektpartnern wird die Zukunft des maritimen Emissionsmonitoring- und -reportings gestalten. V.l.n.r.: Christoph Gessner (Offen Group), Benjamin Witt (DNV), Constantin Schwarze (Hamburg Port Authority), Hinrich Brumm (SICK AG), Jürgen Schmelting (Fraunhofer ISST), Manfred Constapel (Fraunhofer CML), Karsten Schönewald (Flotte Hamburg).
    Ein Konsortium aus starken Projektpartnern wird die Zukunft des maritimen Emissionsmonitoring- und -reportings gestalten. V.l.n.r.: Christoph Gessner (Offen Group), Benjamin Witt (DNV), Constantin Schwarze (Hamburg Port Authority), Hinrich Brumm (SICK AG), Jürgen Schmelting (Fraunhofer ISST), Manfred Constapel (Fraunhofer CML), Karsten Schönewald (Flotte Hamburg). SICK AG
    • „Digitization and Verification of Marine Live Emission Data“ oder kurz „DIVMALDA“: So heißt das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, das ein Konsortium unter der Leitung der SICK AG am 9. Juli 2024 in Hamburg offiziell gestartet hat. Für das Projekt, das nachhaltige Technologie und Digitalisierung für die Messung von Schiffsemissionen zusammenbringt, haben sich folgende Partner zusammengeschlossen: die CPO Containerschiffreederei, die Flotte Hamburg, das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (Fraunhofer ISST), das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (Fraunhofer CML), die internationale Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV), der Hafen Hamburg (Hamburg Port Authority – HPA) sowie die SICK AG als Anbieter der erforderlichen Sensortechnik. Gemeinsames Ziel ist es, eine Lösung zu entwickeln, mit der Emissionsdaten von Schiffen in Echtzeit digital erhoben und offiziell verifiziert werden. Damit können sie als verlässliche Grundlage für Reporting- und Monitoring-Prozesse sowie für den Emissionshandel genutzt werden – eine weltweite Neuheit, die einen Maßstab im Reporting maritimer Emissionen setzen und zahlreiche Vorteile für Schiffsbetreiber, Reedereien, Charterer, Behörden sowie weitere Stakeholder bieten wird.   

      Transparentes und verlässliches Emissionsmonitoring im maritimen Bereich derzeit noch herausfordernd

      Schiffsbetreiber und Reedereien stehen unter Druck: Ein zuverlässiges Reporting der CO2- bzw. Klimagasemissionen ihrer Schiffe verlangen inzwischen nicht nur staatliche Stellen, Häfen usw., sondern zunehmend auch Kunden. Diese benötigen die Angaben zu den Scope 3-Emissionen ihrer Lieferkette für ihr Reporting und das Erreichen eigener Klimaziele. Allerdings ist ein zuverlässiges Erfassen des Emissionsabdrucks von Schiffen heute noch nicht vollumfänglich möglich. So haben Schiffe in der Regel mehrere Tanks mit unterschiedlichen Kraftstoffen. Das kann manuelle Berechnungen und somit mögliche Fehler im Reporting zur Folge haben. Ein automatisiertes Reporting mit verifizierten Daten reduziert den manuellen Aufwand erheblich und kann so die Fehlerquote minimieren, um verlässliche Aussagen zu den Klimagasemissionen von Schiffen zu unterstützen.  

      Ziel: automatisierte, digitale Lösung zur verifizierten Erhebung von maritimen Emissionsdaten

      Hier setzt DIVMALDA an: Ziel des auf drei Jahre angelegten Forschungsprojektes ist es, ein System zu entwickeln, das mit innovativer Sensorik die Treibhausgasemissionen von Schiffen in Echtzeit misst und die Daten in einer Cloudlösung zur Verfügung stellt. Diese verifizierten Daten werden anschließend an Behörden, Auftraggeber und weiteren relevanten Stellen übermittelt. 

      Den Schiffsbetreibern und Reedereien bietet ein solches System klare Vorteile: Es spart ihnen viel Arbeit und eröffnet einen Wettbewerbsvorteil, da etwa Charterern sowie Frachteigentümern verlässliche und transparente Emissionsdaten vorgelegt werden können. Zudem erlaubt es, bereits heute existierende Belohnungssysteme für einen treibhausgasarmen Schiffsbetrieb in Anspruch zu nehmen. Die verifizierten Daten können darüber hinaus zu einem CO2-optimierten Schiffsbetrieb beitragen und als Reporting-Nachweis für den Emissionshandel genutzt werden. 

      Konsortium aus starken Projektpartnern 

      Für dieses anspruchsvolle Vorhaben haben sich unter der Leitung des Unternehmens SICK als Hersteller der Sensortechnik und digitaler Lösungen zur Emissionsmessung mehrere Partner zusammengeschlossen: Die CPO Containerschiff-Reederei und die Flotte Hamburg als Betreiberin sämtlicher Amtsschiffe im Hafen Hamburg wie z. B. Polizei-, Feuerwehr- und Lotsenboote stellen ihre Schiffe für das Projekt zur Verfügung. Im Laufe des Projektes werden zwei Containerschiffe und eine Hafenfähre mit der von der SICK AG entwickelten neuartigen Messtechnik als Demonstratoren ausgestattet. Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (Fraunhofer ISST) ist für Datensicherheit und -souveränität zuständig. Das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (Fraunhofer CML) und Det Norske Veritas (DNV) als internationale Klassifikationsgesellschaft verantworten die Verifizierung der Daten, damit diese auch konform mit internationalen Verordnungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen sind. Der Hafen Hamburg (Hamburg Port Authority – HPA) empfängt die verifizierten Daten und wertet diese aus. 

      Damit bündeln die Projektbeteiligten ihre Kräfte und bilden die gesamte Prozesskette von der Datenquelle bis zum Empfänger ab. Alle Mitglieder des Konsortiums investieren aus eigenem Interesse in das Projekt. Zusätzlich wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert, da sich die Zielsetzung von DIVMALDA mit den Zielen der Bundesregierung in puncto maritime Industrie – Stichwort „Green & Smart“ – decken.

      Für das Projekt DIVMALDA wird erstmals die Technologie der International Data Space Association (IDSA) im Bereich der maritimen Emissionen genutzt. Die IDSA bietet mit International Data Spaces (IDS) ein sicheres, unabhängiges und innovatives System des Datenaustauschs, in dem alle Teilnehmer ihre Daten im Sinne der Datensouveränität vollkommen selbstbestimmt kontrollieren und für Geschäftsprozesse nutzen können. 

      Die Zukunft des maritimen Emissionsmonitoring- und -reportings gestalten 

      Das Projekt DIVMALDA hat das Potenzial, die Weichen für die Zukunft des maritimen Emissionsmonitorings- und -reportings zu stellen. Dies geschieht im Hinblick auf die weltweit immer strenger werdenden Anforderungen an die Umweltverträglichkeit der maritimen Schifffahrt sowie das Potenzial des Emissionshandels im maritimen Bereich, welches bisher aufgrund fehlender belastbarer Daten überwiegend auf manuellen Prozessen beruht. Im nächsten Schritt will die SICK AG auf Basis der im Forschungsvorhaben gewonnenen Erkenntnisse eine wirtschaftliche Lösung zur verifizierten Emissionsmessung für Schiffsbetreiber sowie Reedereien entwickeln. Diese signalisieren schon heute großes Interesse an einer solchen Anwendung. 

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      Julia Mahl
      Marketing
       
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