„Immer wieder dienstags“ unter dieses Motto könnten wir rückwirkend die Fachgruppensitzungen Mikromedizintechnik beim IMBIT, In-vitro-Diagnostik beim IMTEK sowie Oberflächen bei GF Machining Solutions im Oktober setzen.
Am 8. Oktober 2024 fand die 27. Fachgruppensitzung Mikromedizintechnik im IMBIT, dem Forschungsgebäude des Zentrums BrainLinks-BrainTools an der Universität Freiburg, statt. Teilnehmende aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft kamen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Mikromedizintechnik auszutauschen. Das Thema der 27. Fachgruppensitzung „Wearables und digitale Medizin“ wurden durch Vorträge von Gastgeber Prof. Dr.-Ing. Thomas Stieglitz und Prof. Dr. Dr. med. Reto Wildhaber von der Fachhochschule Nordwestschweiz begleitet.
Prof. Dr.-Ing. Thomas Stieglitz referierte über die Forschung des Zentrums an der Schnittstelle von Neurowissenschaften, Neurotechnik und Robotik. Prof. Dr. Dr. med. Reto Wildhaber von der Fachhochschule Nordwestschweiz hielt einen Vortrag über die Anwendung von EKG-Smartwatches und leistungsstarken Signalanalysemethoden im medizinischen Bereich.
Die Vorträge verdeutlichten eindrucksvoll das Potenzial, das in der Verbindung von tragbaren Technologien und digitaler Medizin steckt. Der Austausch innerhalb der Gruppe ergab Erkenntnisse in Form von überlappenden Problematiken und mögliche Zusammenarbeiten für zielführende Lösungsansätze. Die Fachgruppe verfolgt weiterhin das Ziel, die Mikromedizintechnik als Schlüsseltechnologie für spezifischere Diagnoseverfahren, effektivere Therapien und alltagstaugliche Rehabilitationshilfen voranzubringen.
Am 15.10.24 fand in einer beeindruckenden Location am Institut für Mikrosystemtechnik Freiburg (IMTEK) das 10-jährige Jubiläum der Fachgruppe In-vitro-Diagnostik statt.
Den Auftakt machte Prof. Dr. Rühe mit einer umfassenden Präsentation, in der er die Entstehungsgeschichte von microTEC Südwest e.V. erläuterte. Seit der Gründung ist er dort als Vorstandsmitglied tätig. Zudem beleuchtete er die Entwicklung der Fachgruppe In-vitro-Diagnostik. Im zweiten Teil seines Vortrags sprach Prof. Dr. Rühe über die Entstehungsgeschichte des Veranstaltungsortes und die zukünftigen Visionen.
Unter dem Titel „Blood, Sweat and Tears – Elektrochemie in der In-vitro-Diagnostik“ gab Gregor Steiner von Testo SE & Co. KGaA faszinierende Einblicke in die elektrochemischen Methoden und deren Anwendungen.
Nach einer Mittagspause führte Dr. Prucker die Anwesenden auf einem Rundgang über das IMTEK-Gelände. Dabei schilderte er die Entwicklung des Areals von seinen Anfängen bis zum heutigen Tag und veranschaulichte den Teilnehmenden die eindrucksvolle Geschichte und das Wachstum der Einrichtung.
Dr. Christian Freese vom Fraunhofer IMM setzte das Programm fort und präsentierte spannende Einblicke in das Potenzial und die Synergien zwischen Mikrofluidik, Liquid Biopsie und Einzelzelltechnologien.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Vortrag von Dr. Brandstetter über Detektionsmethoden in der In-vitro-Diagnostik (IVD). Er hob die Bedeutung diagnostischer Spezifität und Sensitivität als zentrale Parameter hervor und analysierte die Faktoren, die diese beeinflussen. Dabei stellte er die unterschiedlichen Detektionsmethoden sowie deren spezifische Möglichkeiten anschaulich dar.
Die Jubiläumsfeier bot sowohl eine inspirierende Rückschau als auch spannende Einblicke in die zukunftsweisenden Entwicklungen im Bereich der In-vitro-Diagnostik und endete mit regem Austausch unter den Teilnehmern.
Am 22. Oktober traf sich die Fachgruppe Oberflächen bei GF Machining Solutions am Standort Schorndorf. Axel Kaucher von GF gab einen Überblick über die eingesetzten Technologien und die dazugehörigen Anlagen – von 3- und 5-Achsfräsmaschinien über EDM (Electric Discharge Machining, Funkenerosion), Laserbearbeitung, Additive Manufacturing hin zu Micromachining. Abgerundet wird das Portfolio durch Spindeln, Tooling and Automation sowie digitale Transformation.
Im Anschluss an den Beitrag gab Sven Schumayer von der Hochschule Furtwangen Einblicke in mikrosystemtechnische Fertigungsmethoden für ein aktives Augenimplantat, bei denen eine Komponente auf einer GF-Maschine am KSF (Institute for advanced manufacturing KSF, ehemals Kompetenzzentrum für Spanende Fertigung in Tuttlingen) gefertigt wurde. Ziel der Entwicklung ist ein Implantat, das im Alter ein scharfes Sehen in alle Entfernungen erlaubt. Die Herausforderungen liegen im geringen Bauraum, der Flexibilität der Bauteile sowie in der Biokompatibilität. Die zentrale Ringelektrode wird mit dem Laser geschnitten, beschichtet und anschließend funktionalisiert. Die Ankontaktierung und Operation erfordert großes Fingerspitzengefühl, um die fingerspitzengroße, filigrane Ringelektrode nicht zu beschädigen.
Als neues Mitglied von microTEC Südwest präsentierte Stefan Bur von Ensinger eine neue Toolbox für die Mikrosystemtechnik basierend auf thermoplastischen Substraten. Ausgangspunkt ist das entwickelte Substrat Tecawafer® PEEK LDS, mit dem die Anzahl von Fertigungsschritten für Mikrosysteme von 7 auf 3 reduziert werden können und der die Nutzung eines Reinraums sowie von Lithografie überflüssig macht. Das Laser Direkt Strukturieren (LDS) bietet dabei gute Voraussetzungen für die Aufbau- und Verbindungstechnik. Beispielhaft ging Bur auf die so entwickelten Strömungssensoren sowie Sensorarrays ein.
Auch die Hochschule Kaiserslautern ist ein relativ junges Mitglied bei microTEC Südwest. So nutzte Prof. Monika Saumer die Gelegenheit, sich mit einem Überblick über Mikro- und Nanostrukturierung für Sensorik und Life Sciences mittels (elektro-)chemischer Methoden aktiv in die Fachgruppe einzubringen. Das Themenspektrum umspannt Mikro-Nano-Strukturierung mit den entsprechenden Prozesslinien Nanoimprint, Nassätzen, elektrochemische Abscheidung, Lithografie sowie 2,5D und 3D. Über elektrochemische Abscheidung können NiFe- oder CoP-Legierungen erzeugt werden, wobei NiFe für mechanische und magnetische Eigenschaften und CoP für hart-magnetische oder Anisotropie-Eigenschaften verwendet werden. Anwendungsseitig reicht das Spektrum von Biomedizin und Medizintechnik über Sensoren bis hin zu magnetischen Materialien für (schaltbare) Bauteile.
Neben den Fachbeiträgen stellte Dr. Dagmar Martin vom NMI in Reutlingen die Angebote des EDIH Südwest für Unternehmen und öffentliche Hand vor und ermunterte die Teilnehmenden, sich mit ihren Fragestellungen rund um Digitalisierung an den EDIH zu wenden. Einen kurzen Rückblick auf 10 Jahre Fachgruppe Oberflächen gab Dr. Christine Neuy. Nach der Mittagspause konnten die Teilnehmenden im Applikationszentrum die Anlagen von GF hautnah erleben.
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Julia Mahl
Marketing
Tel.: + 49 761 386909-27
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