BMBF-Bekanntmachung zur Förderung von Projekten zum Thema: "Digitalisierung der Materialforschung in Deutschland" (MaterialDigital 3)
Zeitpunkt des Auslaufens: 30. Juni 2024
Zielgruppe: Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Hochschulen und außeruniversitäre Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen
Umfang: Die Zuwendungen werden im Wege der Projektförderung als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung
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BMBF-Bekanntmachung zur Förderung von Projekten zum Thema: "Digitalisierung der Materialforschung in Deutschland" (MaterialDigital 3)
Die Materialforschung in Deutschland befasst sich mit unterschiedlichsten Materialien und Materialsystemen und adressiert eine Vielzahl von Anwendungsfeldern. Auf dem Weg von der Herstellung zur Anwendung durchläuft jedes Material mehrere Herstellungs-, Be- und Verarbeitungsprozesse, die sowohl materialspezifisch als auch spezifisch im Hinblick auf die künftige Verwendung sind. Dieser Dreiklang „Material, Prozess, Anwendung“ muss entsprechend stets in Gänze betrachtet werden, wenn neue Materialien erdacht oder alte verbessert, Prozesse optimiert oder neue Anwendungen erschlossen werden sollen.
Die Entwicklung von Materialien ist daher oft langwierig und aufwendig. Die Prozessoptimierung erfordert zudem eine enge Kooperation zwischen Materialhersteller und Endverarbeiter auf verschiedenen Ebenen. Häufig basiert Materialforschung auf Erfahrung oder Trial-and-Error-Ansätzen, im besten Fall kommen Methoden der statistischen Versuchsplanung zum Einsatz. Es resultiert ein hoher Aufwand, insbesondere um optimale Lösungen zu finden. Etablierte Methoden können oft nicht übertragen werden, Synergien sind selten oder werden schlicht nicht erkannt. Aus diesem Grund belaufen sich die Entwicklungszeiten neuer Materialien häufig auf viele Jahre.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beabsichtigt in diesem dritten Förderaufruf daher, auf der Grundlage des Rahmenprogramms „Vom Material zur Innovation“ materialbasierte Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekte zum Themenfeld „Digitalisierung der Materialforschung in Deutschland“ (MaterialDigital 3) zu fördern. Ziel der Förderung ist es, die Effizienz der Material- und Produktentwicklung in Deutschland zu steigern, um so Entwicklungszeiten zu verkürzen und die Qualität der Ergebnisse zu verbessern. Angestrebt wird die Unterstützung der Transformation der experimentellen Materialforschung hin zu einer digitalisierten Multidisziplin mit Blick auf die industrielle Anwendung. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer standardisierten Methodik, um insbesondere das gemeinsame digitale Arbeiten sowie den Austausch zwischen allen Beteiligten zu vereinfachen und zu verbessern. Die digitale Materialforschung komplettiert somit die digitale Prozesskette zu Industrie 4.0. Deutschland soll im Zuge dessen in Europa und weltweit zum führenden Kompetenzträger digitaler Materialforschung aufsteigen; virtuelles Materialdesign soll der neue Standard werden.
Im vorliegenden dritten Förderaufruf soll der Schwerpunkt darauf liegen, anhand von spezifischen Materialklassen die Vorteile der digitalen Methodik und der bisher erarbeiteten Konzepte in vollem Umfang und in voller Wirkung auszunutzen und darzustellen. Entsprechend soll der gesamte Lebenszyklus des Materials betrachtet werden. Die vollständige Durchgängigkeit der digitalen Materialdaten und -metadaten erlaubt es erst, den Mehrwert für alle Verarbeitungsstufen entlang einer definierten Wertschöpfungskette zu generieren.
Weitere Informationen finden Sie hier in der offiziellen Bekanntmachung!