Am 23. November war Admedes, Hersteller von medizinischen Produktkomponenten wie Stents, in Pforzheim Gastgeber der Fachgruppe Oberflächen von microTEC Südwest. Rund 20 Teilnehmende informierten sich vor Ort über die Technologie und die Fertigung.
Nach einer Vorstellung des Unternehmens durch Ralf Steiner, Bereichsleiter Technologie & Innovation bei Admedes schilderte Dr. Henry Bosch, wie Admedes prozesstechnische Einflussgrößen auf die Messwerte bestimmt. Ziel der Untersuchungen ist es, die Korrelation von Messergebnissen mit der Reinigungsleistung an Produkten zu überprüfen und geeignete Parameter für die Reinigung zu identifizieren. Dazu wurden Ultraschallgeräte für die Qualitätssicherung, die Wartung sowie eine mögliche Validierung mittels akustischer Verfahren untersucht.
Die Analyse von biologisch-technischen Grenzflächen mit analytischer Elektronen- und Ionenmikroskopie stand im Fokus des Beitrags von Dr. Claus Burkhardt vom NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen. Er zeigte in beeindruckender Weise auf, mit welchen aufwändigen Probenaufbereitungen konkrete Erkenntnisse gewonnen werden. Dazu steht am Nanoanalytik-Zentrum in Reutlingen u.a. ein hochauflösendes, analytisches Transmissionselektronenmikroskop (HRTEM) zur Verfügung. Besondere Expertise wurde im Bereich der Probenpräparation aufgebaut.
Um die Oberflächen vor äußeren Umwelteinflüssen zu schützen, werden Bauteile möglichst hermetisch verkapselt. Ein hybrides Verfahren von Comelec erläuterte Dr. Matthias von Gompel aus der Schweiz. In den Anlagen werden mehrfach abwechselnd ALD (Atomic Layer Deposition)- und Parylen-Schichten abgeschieden, um so – flexible – Bauteile auch in harschen Umgebungen sicher betreiben zu können.
Nach der Mittagspause konnten die Teilnehmenden zwei unterschiedliche Fertigungsbereiche von Admedes näher kennenlernen: Die Entwicklung und Fertigung von Produkten für ihre Kunden erfolgt einerseits mittels Drahttechnologien wie Drahtgeflechte, Drahtformung und -wicklung sowie andererseits mittels Laserstrukturierung mit den entsprechenden Aufbereitungsprozessen. Dabei sind in beiden Bereichen noch viel Handarbeit und vor allem Fingerspitzengefühl gefragt. Die Produktpalette deckt Stents für nahezu alle Gefäße im Körper ab. Die laserstrukturierten Stents basieren auf Nitinol und sind weltweit nachgefragt.
Neben dem technologisch-fachlichen Austausch wurden auch die neuen Fachgruppensprecher bekanntgegeben, die im Vorfeld anonym durch die Fachgruppenmitglieder gewählt wurden. Die bisherigen Fachgruppensprecher Prof. Volker Bucher, Hochschule Furtwangen, für die Wissenschaft und Dr. Günther Schmauz, acp systems, für die Industrie wurden klar bestätigt. Erweitert wird der Kreis durch Dr. Dagmar Martin vom NMI, die sich bereits in der Vergangenheit sehr aktiv in die Gestaltung der Fachgruppenarbeit eingebracht hatte, z.B. bei der Veröffentlichung der Broschüre Messtechnik für Oberflächen.
Die nächste Sitzung wird am 9. März 2023 bei acp systems in Zimmern ob Rottweil stattfinden.
Dominik Schuler
Marketing
Tel.: +49 761 386909-15
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