Am 17. Oktober tauschten sich rund 30 Teilnehmende aus Industrie und Wissenschaft über künstliche Intelligenz sowie smarten Algorithmen in der Praxis aus. Das Treffen fand in den Räumlichkeiten der Bechtle IT-Systemhaus am Standort Freiburg statt, die für einen idealen Netzwerkabend sorgte.
Prof. Tobias Hagen von der Hochschule Offenburg präsentierte das KI-Labor Südbaden, das als Erstanlaufstelle für die Wirtschaft mit Beratung, Information und Unterstützung bei der Umsetzung von KI-Projekten fungiert. Es ist Teil eines größeren Verbunds im Rahmen der Initiative Wirtschaft 4.0 / KI made in BW. Über Veranstaltungen und konkrete Unternehmenskooperationen soll der Einstieg in KI ermöglicht werden. Darüber hinaus wird das „KI-Periodensystem“ zur Orientierungshilfe zu KI weiterentwickelt. Weitere Informationen unter ki-suedbaden.de.
Anschließend ging sein Kollege Prof. Dr.-Ing. Theo Lutz, Forschungsgruppe Digital Supply Chain, auf konkrete Anwendungsprojekte im Bereich IT für Produktion und Logistik ein. Er stellte das Projekt KINLI - KI für nachhaltige Lebensmittelqualität in Lieferketten vor. Das Kernergebnis des Projekts KINLI ist eine Plattform für erklärbare KI-Services. Darüber hinaus lud er die Teilnehmenden ein, sich im Projekt move.more – Produktionslogistik und Distributionslogistik einzubringen.
Wie smarte Algorithmen die Produktionsabläufe maßgeschneiderter Sensoren optimieren zeigten Thomas Adolph, Franziska Aschersleben und Heiko Bielik, SICK AG, in ihrem Beitrag auf. Konkret ging Franziska Aschersleben auf die Herausforderungen und Lösungen ein, die SICK bei der Standortverlagerung der Kalibrierung von Gasanalysatoren begegneten. Dabei wurden die Betriebsmittel reduziert und neue Kalibrierprogramme entwickelt. Die Mehrwerte bei SICK waren sehr unterschiedlich und bezogen sich auf die Reduktion und Transparenz bei den Betriebsmitteln, die Flächeneinsparung, die Verbesserung der Kundenzufriedenheit sowie der höhere Grad an Automatisierung. Heiko Bielik schilderte die Ansätze zur dienstbasierten Produktion, das auf dem Modell der Verwaltungsschale basiert, die aus Sicht von SICK Enabler zur Smart Factory ist. Abschließend teilte Thomas Adolph die Erfahrungen und Ergebnisse von SICK – u.a. mit dem Appell, die Mitarbeitenden bei diesem Change Management gezielt einzubinden.
Die Beiträge zeigten deutlich, wo der Unterstützungsbedarf derzeit am höchsten ist, und zwar bei Datenquantität und -qualität. Gleichzeitig müssen vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen an realen Mehrwerten abgeholt werden. Die Details bzw. die Nutzung von KI stehen in der Ansprache daher an zweiter Stelle – so ist noch Handlungsbedarf, um alleine die „KI-Readiness“ in der Breite des Mittelstands zu erreichen. Das Konzept der Verwaltungsschale war einem großen Teil der Teilnehmenden nicht oder nur teilweise bekannt, so dass dieses Thema zukünftig sicherlich seitens der Veranstalter noch einmal aufgegriffen wird.
Die Veranstaltungsreihe Industrie 4.0 in Südbaden will Anwendungsunternehmen, interessierte Hochschulen, Verbände und Softwareunternehmen in der Region zusammenbringen, um sich über Themen rund um Industrie 4.0 auszutauschen. Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Firmen, Hochschulen und Privatpersonen. Organisiert wurde die Veranstaltung gemeinsam von der Gesellschaft für Informatik unter Federführung von Stefan Rössel sowie von microTEC Südwest im Rahmen der Förderung des Landes Baden-Württemberg zu Allianz Industrie 4.0 BW.
Julia Mahl
Marketing
Tel.: + 49 761 386909-27
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